Wirtschaftsstandort Sonnenplateau Ritten

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Wirtschaftsstandort Sonnenplateau Ritten

Metall Ritten

Wirtschaftsstandort Sonnenplateau Ritten

Hier, am Ritten, weit über den Dächern der Landeshauptstadt Bozen, fällt es leicht, eine gute Zeit zu haben: idyllische Natur, herrliche Wanderwege im Sommer, ein überschaubares Familienskigebiet im Winter und dazu noch jede Menge Sonnenschein.
Wer auf der Suche nach Erholung ist, der muss am Ritten nicht lange suchen. Aber das Hochplateau kann noch mehr, als nur Sommerfrische! Die Gemeinde verfügt über ein weit gefächertes Angebot unterschiedlicher Unternehmen: kleine Handwerksbetriebe, große internationale Unternehmen, Landwirtschafts- und Tourismusbetriebe – eine gute Mischung, die hervorragend Hand in Hand funktioniert.

Valentin Wenter, Geschäftsführer von Metall Ritten, und Dr. Paul Lintner, Bürgermeister der Gemeinde Ritten, verraten, warum der Wirtschaftsstandort Ritten für kleine und international tätige Unternehmen gleichermaßen interessant ist, welche Themen Wirtschaftstreibende hier beschäftigen und warum eine Standortverlegung für Metall Ritten kein Thema ist.

Starten wir doch gleich zu Beginn mit der Frage der Fragen: Warum ist der Ritten als Wirtschaftsstandort so attraktiv?

Dr. Paul Lintner: Die gute Erreichbarkeit mit der Nähe zu Bozen, die Infrastruktur und die Lebensqualität sind hervorragend. Man spürt, dass die RittnerInnen eng mit ihrem Wohn- und Heimatort verwurzelt sind, sich hier wohlfühlen und auch gerne hier bleiben. Und natürlich: Wo man gerne lebt, dort arbeitet man auch gerne. Davon profitieren die Rittner Unternehmen.

Valentin Wenter: Wir haben als Zwei-Mann-Betrieb angefangen und sind Jahr für Jahr langsam größer geworden. Gut 90 Prozent unserer MitarbeiterInnen leben im Gemeindegebiet Ritten. Im Zuge des Unternehmenswachstums haben wir einige Male überlegt, den Sitz des Unternehmens ins Tal, zum Beispiel ins Bozner Industriegebiet, zu verlegen. Aber jedes Mal sind wir wieder zu dem Entschluss gekommen, dass der Standort Ritten aufgrund der vielen Rittner MitarbeiterInnen am sinnvollsten für alle ist.

 

Wie kam es denn dazu, dass sich hier so viele Unternehmen angesiedelt haben?

Dr. Paul Lintner: Die meisten Rittner Unternehmen haben, gleich wie Metall Ritten, klein angefangen und sind mit den Jahren gewachsen. Viele der qualifizierten MitarbeiterInnen leben am Ritten und sind mit dem Betrieb „mitgewachsen“.
Die Relevanz der kurzen Wege zum Arbeitsplatz ist nicht zu unterschätzen. Natürlich muss man auch bedenken, dass mit der Unternehmensgröße nicht nur die Anzahl der MitarbeiterInnen steigt, sondern sich auch das Umfeld an den ansässigen Unternehmen orientiert. Hier denke ich an Zulieferungs-, Dienstleistungs- und natürlich an die guten Handwerksbetriebe, die wir hier am Ritten haben. Dieses Netzwerk müsste an einem neuen Standort erst wieder gefunden und aufgebaut werden. 
Wir versuchen, die lokalen Unternehmen im Rahmen des Möglichen zu unterstützen. In der Handwerkerzone Klobenstein haben mittlerweile über 60 Betriebe ihren Firmensitz bzw. Produktionsstandort gefunden. Außerdem gibt es noch zwei kleinere Industriegebiete, wo noch ausreichend Erweiterungsmöglichkeiten vorhanden sind. Es ist uns bewusst, dass gerade im produzierenden Gewerbe, mit einem Wachstum des Unternehmens auch die erforderliche Betriebsfläche wächst.

Valentin Wenter: Ja, das stimmt. Bei uns ist die Thematik auch wieder aktuell. 2021 haben wir gerade erst unsere Betriebshalle erweitert, haben nun aber die Kapazitätsgrenze schon fast wieder erreicht. Die Suche nach Erweiterungsfläche läuft.

Für den Ritten als Standort ist es positiv, wenn die Rittner Unternehmen innovativ und zukunftsorientiert arbeiten und Arbeitsplätze schaffen.

Dr. Paul Lintner: Wir haben einige Betriebe, die wie Metall Ritten international arbeiten und den jungen Menschen die Perspektiven und Herausforderungen in der Arbeitswelt bieten, die viele suchen. Aber zum Glück gibt es am Ritten auch kleine und mittlere, handwerkliche Unternehmen und Dienstleister, die spannende Arbeitsplätze in unterschiedlichen Sparten bieten. Für jeden Geschmack ist etwas dabei und die jungen BerufseinsteigerInnen müssen nicht abwandern, um einen interessanten Arbeitsplatz zu finden. Das macht den Standort Ritten natürlich für beide Seiten, für ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen, attraktiv.

Valentin Wenter: Wir sind konstant auf der Suche nach neuen MitarbeiterInnen in unterschiedlichen Bereichen. Aktuell haben wir acht Lehrlinge im Haus, darauf sind wir besonders stolz. Das ist unsere Zukunft! Wir haben großes Interesse daran, dass diese auch nach Abschluss ihrer Ausbildung im Unternehmen bleiben. Wir wissen, was wir an den MitarbeiterInnen haben und sie verstehen, was sie an uns haben. Die Standortfrage ist dann für die Zukunft eigentlich auch schon wieder vorgegeben – alle acht Lehrlinge kommen vom Ritten (lacht)!

Stehen sich Tourismus und Industrie nicht im Weg, z.B. im Hinblick auf den Verkehr auf der Rittner Straße?

Valentin Wenter: Den Tourismus spüren wir Wirtschaftstreibende eigentlich nicht. Die (Tages-) Gäste nutzen gerne die öffentlichen Verkehrsmittel. 

Dr. Paul Lintner: Unser Mobilitätskonzept mit Bahn, Seilbahn und Bus und die kostenfreie Nutzung mit der RittenCard ist für die Gäste sehr interessant. Das Auto kann problemlos während des Urlaubs stehen bleiben und das wird auch angenommen. So wird uns innerorts viel Verkehr genommen. Die Rittner Straße wurde in den 60er Jahren sehr breit ausgebaut, was uns heute entgegenkommt: Im Verhältnis zur hohen Frequenz passiert zum Glück wirklich sehr wenig. Aktuell spielen Tourismus und (Schwer-) Verkehr gut zusammen. Die Verkehrskonzepte der Zukunft sind aber sicherlich ein großes Thema. 
Wir haben am Ritten keinen „Overtourism“ wie in anderen Südtiroler Gemeinden. Die Betriebe arbeiten gut und treten sich nicht auf die Füße. Die Landwirtschaft ist auch nicht zu unterschätzen – wir sind die Gemeinde, mit den meisten geschlossenen Höfen in Südtirol, wir haben kleine und internationale Betriebe. Es ist ein friedliches Miteinander, mit Zusammenarbeit und Austausch. Hoffen wir, dass es auch in Zukunft so bleibt!